KLARSTELLUNG

Darf man Ludwig Thoma noch spielen?

Unser Wunsch ist es, Ihnen einen angenehmen Theaterabend zu bereiten, doch die Entdeckungen der vergangenen Jahre über die antisemitische Haltung des Ludwig Thoma nach seiner Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg möchten wir weder ignorieren noch bagatellisieren.

Wir haben uns aus diesem Grund mit Ludwig Thoma und dem Stück gründlich und durchaus differenziert auseinandergesetzt und sind zu dem Schluss gekommen, dass „Erster Klasse“ (Uraufführung 1910) weder zeitlich noch inhaltlich auf Thomas spätere radikal-patriotische Seite hindeutet.
Zur Zeit in der das Stück entstand war der Autor mit seinen Veröffentlichungen sogar eher dem linksliberalen Spektrum zuzuordnen. Er arbeitete beim „Simplicissimus“ und später der Zeitschrift „März“ mit und machte sich in seinen Werken, auch in diesem, über die Obrigkeitshörigkeit seiner Zeitgenossen lustig.

Antisemitismus darf und wird keinen Platz in unseren Reihen bekommen und wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von dieser menschenfeindlichen Gesinnung in all ihren Ausprägungen.

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