Dominikus Zimmermann Rocaille

Wir haben am 15.09.2023 die Dominikus-Zimmermann-Rocaille in Silber erhalten. Wir danken allen Entscheidungsträgern und freuen uns sehr. Pressemitteilungen – Rathaus – Landsberg am Lech
Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden des schönen Verleihungsabends – Frau Ob Baumgartl, unserem Laudator Dr. Thomas Goppel und der musikalischen Überraschung durch „unsere Rößlband“ – dem Trio Nautico um Karsten Gnettner.

Laudatio im Wortlaut von Dr. Thomas Goppel * Staatsminister a.D.

„Zum zweiten Mal in fast zwanzig Jahren und jetzt aktuell beim achten Ehrungstermin würdigt die Stadt Landsberg eine eigene Kulturinitiative, die in ganz besonderer Weise neben der Sparte selbst, neben herausragenden Solisten auch akteurische Vielfalt und damit immer wieder die immer neue Teamleistung einer Spielgemeinschaft fordert. 

Ehrungsfreude aus dem Ehrenamt heraus? Allemal. 

Alle heute und hier, die mit der ‚Landsberger Bühne‘ und mir den sechzigsten Geburtstag schon hinter sich haben, wissen, was es verlangt, bringt und bedeutet, den wechselnden Anforderungen des Lebens und Alltages individuell zu entsprechen, mit dem persönlichen Ego in ganz andere Rollen zu schlüpfen und Erwartungen an das dargestellt Szenische eben dementsprechend zu spiegeln, auch dann, wenn einem selbst eben nicht genau danach ist.

Das zu schaffen, verlangt Kunst und Können, Lust am Rollenwechsel, ein Denken vom Gegenüber her, Freude am Dialog (und am Auswendiglernen), – alles Dinge und Fähigkeiten, die Training brauchen, bevor sie endlich auf Abruf gelingen und in den bühnenfähigen Kontext passen 

Wer immer die Idee hatte, nach 2005 Landsberger ehrenamtliche Bühneneinsätze mit einer Rocaille zu rühmen, freiwillige Dauerleistung von Mitbürgern zu ehren, weiß ich- ungezählten Kontakten und Gesprächen zum Trotz – nicht.

Dass sie – die Rocaille- – den Namen des in Landsberg zeitlos allgegenwärtigen Bürgermeisters Dominikus Zimmermann trägt, ist logisch. Seinem Einsatz verdanken die Landsberger bis heute ungeschmälert den Ruhm, den die ‚Landsberger Sommernachtsphantasie‘, das heurige Bühnenstück, auf ihre in die Zeit versetzte Weise aufgreift. Zielsicher.

Dass der Spielort, das vor 145 Jahren gegründete Stadttheater, dessen Bespielbarkeit wir Heutigen August Everding, dem legendären Theatergeneral in München verdanken, – (ihn konnte ich in meiner Einsatzzeit für Landsberg selbst miterleben) – damit auch den heute realisierten Impuls geliefert hat, dass der auch dafür verantwortlich zeichnet, mich in die Geschichte der heutigen Preisvergabe an die Hausnutzer einzubinden, sei zur Erklärung eingefügt.

Das besonders Gelungene an dieser Bühne ist die Vielfalt des dort im Wechsel Gebotenen. Da reihen sich die jährlichen Höhepunkte der Landsberger Bühne lückenlos aneinander und quasi von selbst ein, erzählen von ungeheurem Einzel- und Teamengagement, das bis in die jüngste Gegenwart reicht.

Ja! Thomas ‚Erste Klasse‘ war von a bis z ausverkauft, die Sommernachtsphantasie auch deshalb außerordentliche Wirklichkeit, weil die Kernmannschaft gelungene Versuche intendierte, das Geschehen auf der Bühne unterschiedlichen Leistungsträgern anzuvertrauen, sich damit das anspruchsvollere Bühnenverständnis der Lebenshilfe angelegen sein ließ und dem dann auch auf der Bühne Platz schaffte.

Alles fügte sich zum freudreich harmonischen Ganzen: Ruthenfest, volles Haus, keine Pandemie und Begeisterung nicht nur im Publikum, sondern spürbar auch auf der streckenweise übervollen Bühne. Alles wie in Vorbereitung auf den noch anstehenden Ehrungsmodus.

Schön, dass die bürgernahe Stadt den Kontrollvorlauf der Massen und Publikümmer nicht braucht.

Erlebt Gutes entwickelt Gemeinschaftsintensität und bedient sich sprichwörtlicher Erkenntnis und Weisheit: Reden ist Silber. Das gilt jetzt. Fein. Beklatscht.

Fünf Minuten Lobpreisung veranlassen mich, Ihnen allen die Theater und Bühnenhistorie lieber ans nächtliche Prüfherz zu legen: http://www.landsberger-buehne.de.

Die Insider hier im Haus freuen sich dort auf Erinnerungen an die Großen unter den Straßenfegern an Veranstaltungsabenden. Heutige Neuzuwächse werden bestätigt finden, was die Oberbürgermeisterin uns, Ihnen allen im Auftrag des Stadtrates zu empfehlen weiß.

Die in den 60 Jahren mit und auf der Bühne Routiniversierten wie Franziska Dietrich und Sepp Wörsching werden nicht allein alte Textstellen parat haben, damit uns alle in ihren Bann ziehen, dabei vergegenwärtigen, dass für das Dankesagen zu Recht heute endlich Zeit bleibt.

Die Führungsriege mit Harald Dollinger wird aus dem heutigen Lob den Auftrag zum Weitermachen herausfiltern und gerade dafür die Trocaille sich als Rückgratverstärker erweisen: Im Spiel wächst (immer wieder neu) der Mut und mit ihm Lust und Kraft, der Lebensrealität neue, andere, zusätzliche Seiten abzutrotzen. Im Spiel und dennoch im Ernst. Das alles in der Hoffnung, dass wir dort auch die Anleitung entdecken, im Tun Stück für Stück -Anwärter auf Gold zu werden. „Fürs Spielen Gold?“ Da lohnt der Einsatz!

Es gilt das gesprochene Wort.
Dr. Thomas Goppel
15.9.23

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